Joachim Bader

Managing Partner

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Der Lebensmitteleinkauf befindet sich im Wandel: Besonders die Generation Z und die Millennials besuchen den Supermarkt situativ und bedarfsgetrieben und oft sogar täglich. Sie kaufen Lebensmittel bevorzugt für konkrete Anlässe. Oder ihnen fehlt etwas Bestimmtes im Kühlschrank, was sie unbedingt heute noch essen wollen. Damit fällt der große Samstagseinkauf weg und der Lebens­mitteleinzelhandel wird zum jederzeit verfügbaren Vorratsraum.   

Wie in anderen Ländern auch, sind in Österreich die Lebensmitteleinkaufsmengen kleiner geworden, so das RollAMA-Haushaltspanel. Das kann viele Gründe haben: Beispielsweise verleiten die generell seit einiger Zeit höheren Preise zu flexibleren Einkaufsmustern, um Rabatte und Angebote wahrzunehmen. Darüber hinaus liegt der regionale Supermarkt oft nur einige Schritte entfernt um die Ecke, was praktisch ist für spontane Einkäufe.  

Verantwortliche im stationären Lebensmitteleinkauf sollte bestenfalls das impulsive Verhalten der Jüngeren verstehen und es sich zunutze machen. Dies gelingt, indem sie Warenlieferung und Personal an die neuen Einkaufsbedürfnisse anpassen. Dazu braucht es umfassende Daten und ein KI-System, das tiefgreifend und zielgruppenspezifisch analysiert und treffend vorhersagt, wann und was die Generation Z und Millennials in den nächsten Wochen einkaufen.  


Umfassende Datenquellen als Grundlage

Klassische Informationen, die die Kasse liefert, reichen heute längst nicht mehr aus, um zukünftige Einkäufe zu prognostizieren. Entscheidend ist ein ganzheitlicher Blick auf das Kaufverhalten junger Menschen. Dazu gehören zunächst Transaktionsdaten: Welche Produkte werden in welchen Mengen und zu welchen Preisen gekauft, wie groß sind die Warenkörbe und welche Muster zeigen sich in der Einkaufshäufigkeit zwischen Werktagen und Wochenenden? Ergänzend auch Informationen zu Kundensegmenten, also Alter, Einkommen und die räumliche Nähe zum Supermarkt. Solche Faktoren sind vor allem über Loyalty-Programme, externe Marktforschungsquellen oder Location-Intelligence-Daten der Mobilfunkanbieter zugänglich. Mindestens ebenso wichtig sind Kontextdaten, die das situative Element im Einkaufsverhalten erklären: Tageszeit, Feiertage, Wetterlage, laufende Marketingkampagnen, aktuelle Food-Trends auf Social Media oder lokale Events wie Sportspiele, Festivals oder Semesterstarts. Und schließlich liefern auch Interaktionsdaten wertvolle Hinweise auf künftige Einkäufe – etwa die Nutzung von Kundenkarten, Coupons, Apps oder Click-&-Collect-Bestellungen.  

Die vorhandenen internen Informationen können durch Beacon- und WLAN-Tracker im Geschäft angereichert werden. Solche Systeme liefern beispielsweise wertvolle Microlokal-Daten zur Aufenthaltsdauer und zu den Laufwegen junger Kunden im Ladengeschäft und machen spontane Einkaufsmuster sichtbar. Denn wer nur kurz im Geschäft ist, hat keine lange Einkaufsliste und shoppt situativ. Externe Kontextdaten können über Dienstleister bezogen werden. Erst die Kombination aus beiden Quellen eröffnet ein realistisches Bild auf das spontane Einkaufsverhalten der Generation Z und Millennials und ermöglicht ein valides KI-Vorhersagesystem. 


Technische Lösung stehen bereits bereit  

Um diese vielfältigen Daten nutzbar zu machen, sollten Lebensmitteleinzelhändler auf zentrale Datenplattformen wie Data Lakes oder Data Warehouses in der Cloud setzen. Ergänzend gewinnen sogenannte Vector Stores an Bedeutung: Sie machen unstrukturierte Informationen – etwa Texte, Bilder oder Kundeninteraktionen – für KI-Modelle schnell durchsuch- und analysierbar. Cloud-Anbieter stellen dafür modulare Bausteine bereit. Dazu zählen Dienste für Datenintegration (ETL und Streaming), Speicher- und Analyseplattformen (Data Lake, Warehouse, Vector Store), KI- und Predictive-Services sowie Schnittstellen zur operativen Integration in die Warenwirtschaft oder Personalplanung. Dabei liegen die Knackpunkte rund um die Integration eines KI-Vorhersagesystems nicht in technischen Lösungen, sondern in der Datenqualität, Datensicherheit und -Governance – und der Bereitschaft, den KI-Prognosen auch zu folgen.  

Haben Filialleiter und Mitarbeitende erste positive Erfahrungen gesammelt, werden sie das KI-System zu schätzen wissen. Ein Beispiel: Es herrschen Temperaturen über 30 Grad, und am morgigen Samstag findet eine Uniparty statt. Bevor im Supermarkt spekuliert wird, was junge Menschen dazu einkaufen, hat die KI durch ihre Datenanalyse bereits rechtzeitig vorhergesagt, dass der Absatz von 1,5-Liter-Wasserflaschen um 220 Prozent, die Nachfrage nach Grillfleisch und Bier um 40 Prozent am Samstag steigen wird. Auch Energy-Drinks, Alkopops, Salate und Eis werden morgen verstärkt nachgefragt. Die konkreten Prognosen sind schon lange ins Warenwirtschafts- und Personalsystem eingespeist, so konnten Lieferungen und Schichtpläne darauf abgestimmt werden: Zusätzliche Getränkepaletten und Grillprodukte sind bereits im Lager, Kühlregale aufgefüllt und zwei Aushilfen für Samstag eingeplant. Nach dem Wochenende fließen die tatsächlichen Verkaufszahlen zurück ins System. Die KI gleicht Prognose und Realität ab und verbessert das Modell für die nächste Hitzewelle und Uniparty. Das schafft nicht nur mehr Umsatz, sondern auch weniger Stress für das Supermarkt-Team. 


Komfort und Verfügbarkeit durch KI  

Das Einkaufsverhalten junger Österreicher ist nicht nur von physischen Einkaufserlebnissen geprägt, sondern auch von digitalen Kanälen. Für den wirksamen Einkaufsimpuls sorgen verstärkt Supermarkt-Apps: Bei der Generation Z sind sie bereits Nutzungskanal Nr.1 und entwickeln sich zu einer neuen Schaltzentrale rund um die Angebotskommunikation. Davon kann auch MPREIS berichten: Seit Februar 2024 bietet das Tiroler Traditionsunternehmen seinen Kunden eine Einkaufsapp an. Es zeigt sich, dass sich sowohl die Nutzungshäufigkeit als auch das Engagement – gemessen an der durchschnittlichen Zahl relevanter Interaktionen pro Session – bei der Generation Z sowie den Millennials deutlich von älteren Kundengruppen abheben. Die MPREIS-App wird von ihnen intensiv genutzt, um aktuelle Angebote abzurufen, Rezeptideen zu entdecken oder um über Loyalty-Features wie exklusive Gutscheine, Sammelbonus-Vergünstigungen oder 25-Prozent-Rabattsticker sich Vorteile zu sichern. Damit ist der Supermarkt auch „at your fingertips“.   

Die App-Kommunikation unterstützt so die spontanen und situativen Supermarktbesuche. Im stationären Handel zählt jedoch Convenience für die Generation Z und die Millennials: Gewünschte Produkte müssen jederzeit verfügbar sein, ohne lange Wege durch den Supermarkt, ohne Wartezeiten an der Kasse oder an der Click & Collect-Ausgabe. Diese Erwartungen erfüllen Lebensmitteleinzelhändler nur mit einem KI-Analyse- und Vorhersagesystem, was die Organisation und die Prozesse im Markt unterstützend steuert. So binden österreichische Supermarktmarken junge Menschen an ihre Märkte. 


Der Artikel ist am 6. Oktober 2025 auf cash.at erschienen.

Der Lebensmitteleinkauf befindet sich im Wandel: Besonders die Generation Z und die Millennials besuchen den Supermarkt situativ und bedarfsgetrieben und oft sogar täglich. Sie kaufen Lebensmittel bevorzugt für konkrete Anlässe. Oder ihnen fehlt etwas Bestimmtes im Kühlschrank, was sie unbedingt heute noch essen wollen. Damit fällt der große Samstagseinkauf weg und der Lebens­mitteleinzelhandel wird zum jederzeit verfügbaren Vorratsraum.   

Wie in anderen Ländern auch, sind in Österreich die Lebensmitteleinkaufsmengen kleiner geworden, so das RollAMA-Haushaltspanel. Das kann viele Gründe haben: Beispielsweise verleiten die generell seit einiger Zeit höheren Preise zu flexibleren Einkaufsmustern, um Rabatte und Angebote wahrzunehmen. Darüber hinaus liegt der regionale Supermarkt oft nur einige Schritte entfernt um die Ecke, was praktisch ist für spontane Einkäufe.  

Verantwortliche im stationären Lebensmitteleinkauf sollte bestenfalls das impulsive Verhalten der Jüngeren verstehen und es sich zunutze machen. Dies gelingt, indem sie Warenlieferung und Personal an die neuen Einkaufsbedürfnisse anpassen. Dazu braucht es umfassende Daten und ein KI-System, das tiefgreifend und zielgruppenspezifisch analysiert und treffend vorhersagt, wann und was die Generation Z und Millennials in den nächsten Wochen einkaufen.  


Umfassende Datenquellen als Grundlage

Klassische Informationen, die die Kasse liefert, reichen heute längst nicht mehr aus, um zukünftige Einkäufe zu prognostizieren. Entscheidend ist ein ganzheitlicher Blick auf das Kaufverhalten junger Menschen. Dazu gehören zunächst Transaktionsdaten: Welche Produkte werden in welchen Mengen und zu welchen Preisen gekauft, wie groß sind die Warenkörbe und welche Muster zeigen sich in der Einkaufshäufigkeit zwischen Werktagen und Wochenenden? Ergänzend auch Informationen zu Kundensegmenten, also Alter, Einkommen und die räumliche Nähe zum Supermarkt. Solche Faktoren sind vor allem über Loyalty-Programme, externe Marktforschungsquellen oder Location-Intelligence-Daten der Mobilfunkanbieter zugänglich. Mindestens ebenso wichtig sind Kontextdaten, die das situative Element im Einkaufsverhalten erklären: Tageszeit, Feiertage, Wetterlage, laufende Marketingkampagnen, aktuelle Food-Trends auf Social Media oder lokale Events wie Sportspiele, Festivals oder Semesterstarts. Und schließlich liefern auch Interaktionsdaten wertvolle Hinweise auf künftige Einkäufe – etwa die Nutzung von Kundenkarten, Coupons, Apps oder Click-&-Collect-Bestellungen.  

Die vorhandenen internen Informationen können durch Beacon- und WLAN-Tracker im Geschäft angereichert werden. Solche Systeme liefern beispielsweise wertvolle Microlokal-Daten zur Aufenthaltsdauer und zu den Laufwegen junger Kunden im Ladengeschäft und machen spontane Einkaufsmuster sichtbar. Denn wer nur kurz im Geschäft ist, hat keine lange Einkaufsliste und shoppt situativ. Externe Kontextdaten können über Dienstleister bezogen werden. Erst die Kombination aus beiden Quellen eröffnet ein realistisches Bild auf das spontane Einkaufsverhalten der Generation Z und Millennials und ermöglicht ein valides KI-Vorhersagesystem. 


Technische Lösung stehen bereits bereit  

Um diese vielfältigen Daten nutzbar zu machen, sollten Lebensmitteleinzelhändler auf zentrale Datenplattformen wie Data Lakes oder Data Warehouses in der Cloud setzen. Ergänzend gewinnen sogenannte Vector Stores an Bedeutung: Sie machen unstrukturierte Informationen – etwa Texte, Bilder oder Kundeninteraktionen – für KI-Modelle schnell durchsuch- und analysierbar. Cloud-Anbieter stellen dafür modulare Bausteine bereit. Dazu zählen Dienste für Datenintegration (ETL und Streaming), Speicher- und Analyseplattformen (Data Lake, Warehouse, Vector Store), KI- und Predictive-Services sowie Schnittstellen zur operativen Integration in die Warenwirtschaft oder Personalplanung. Dabei liegen die Knackpunkte rund um die Integration eines KI-Vorhersagesystems nicht in technischen Lösungen, sondern in der Datenqualität, Datensicherheit und -Governance – und der Bereitschaft, den KI-Prognosen auch zu folgen.  

Haben Filialleiter und Mitarbeitende erste positive Erfahrungen gesammelt, werden sie das KI-System zu schätzen wissen. Ein Beispiel: Es herrschen Temperaturen über 30 Grad, und am morgigen Samstag findet eine Uniparty statt. Bevor im Supermarkt spekuliert wird, was junge Menschen dazu einkaufen, hat die KI durch ihre Datenanalyse bereits rechtzeitig vorhergesagt, dass der Absatz von 1,5-Liter-Wasserflaschen um 220 Prozent, die Nachfrage nach Grillfleisch und Bier um 40 Prozent am Samstag steigen wird. Auch Energy-Drinks, Alkopops, Salate und Eis werden morgen verstärkt nachgefragt. Die konkreten Prognosen sind schon lange ins Warenwirtschafts- und Personalsystem eingespeist, so konnten Lieferungen und Schichtpläne darauf abgestimmt werden: Zusätzliche Getränkepaletten und Grillprodukte sind bereits im Lager, Kühlregale aufgefüllt und zwei Aushilfen für Samstag eingeplant. Nach dem Wochenende fließen die tatsächlichen Verkaufszahlen zurück ins System. Die KI gleicht Prognose und Realität ab und verbessert das Modell für die nächste Hitzewelle und Uniparty. Das schafft nicht nur mehr Umsatz, sondern auch weniger Stress für das Supermarkt-Team. 


Komfort und Verfügbarkeit durch KI  

Das Einkaufsverhalten junger Österreicher ist nicht nur von physischen Einkaufserlebnissen geprägt, sondern auch von digitalen Kanälen. Für den wirksamen Einkaufsimpuls sorgen verstärkt Supermarkt-Apps: Bei der Generation Z sind sie bereits Nutzungskanal Nr.1 und entwickeln sich zu einer neuen Schaltzentrale rund um die Angebotskommunikation. Davon kann auch MPREIS berichten: Seit Februar 2024 bietet das Tiroler Traditionsunternehmen seinen Kunden eine Einkaufsapp an. Es zeigt sich, dass sich sowohl die Nutzungshäufigkeit als auch das Engagement – gemessen an der durchschnittlichen Zahl relevanter Interaktionen pro Session – bei der Generation Z sowie den Millennials deutlich von älteren Kundengruppen abheben. Die MPREIS-App wird von ihnen intensiv genutzt, um aktuelle Angebote abzurufen, Rezeptideen zu entdecken oder um über Loyalty-Features wie exklusive Gutscheine, Sammelbonus-Vergünstigungen oder 25-Prozent-Rabattsticker sich Vorteile zu sichern. Damit ist der Supermarkt auch „at your fingertips“.   

Die App-Kommunikation unterstützt so die spontanen und situativen Supermarktbesuche. Im stationären Handel zählt jedoch Convenience für die Generation Z und die Millennials: Gewünschte Produkte müssen jederzeit verfügbar sein, ohne lange Wege durch den Supermarkt, ohne Wartezeiten an der Kasse oder an der Click & Collect-Ausgabe. Diese Erwartungen erfüllen Lebensmitteleinzelhändler nur mit einem KI-Analyse- und Vorhersagesystem, was die Organisation und die Prozesse im Markt unterstützend steuert. So binden österreichische Supermarktmarken junge Menschen an ihre Märkte. 


Der Artikel ist am 6. Oktober 2025 auf cash.at erschienen.